INFORMATION TECHNOLOGY WITHOUT EMOTIONS DOESN’T WORK
Andrea Hendrickx ist die personifizierte Neugier. Die 52-Jährige leitet die deutschen Geschäfte des indischen Technologieunternehmens Infosys. Privat macht sie sich für Umweltschutz und Entwicklungshilfe stark – und sammelt medizinische Laser. Das hat wiederum VIVID neugierig gemacht. Zeit für ein Gespräch!
Andrea Hendrickx ist die personifizierte Neugier. Die 52-Jährige leitet die deutschen Geschäfte des indischen Technologieunternehmens Infosys. Privat macht sie sich für Umweltschutz und Entwicklungshilfe stark – und sammelt medizinische Laser. Das hat wiederum VIVID neugierig gemacht. Zeit für ein Gespräch!
Andrea Hendrickx, Geschäftsleitung Infosys Deutschland, Friedrichstraße 56, 40217 Düsseldorf
www.infosys.com
Frau Hendrickx, Ende 2019 haben Sie die Deutschlandleitung für das indische Unternehmen Infosys übernommen. Vorher waren Sie knapp 20 Jahre lang beim IT-Berater Capgemini auch in leitender Position tätig. Was hat Sie an Ihrer neuen Aufgabe gereizt?
Ich war von Anfang an sehr fasziniert von dem Unternehmen. Die Umsatzrendite von Infosys ist im Vergleich zu anderen IT-Unternehmen doppelt so hoch. Ich habe schnell gemerkt, dass es an der Kombination liegt aus einer wahrhaftig global aufgestellten Firmenorganisation und der ganz besonderen Energie der Mitarbeiter weltweit. Die Lernfreude und das Engagement innerhalb der Infosys-Familie sind enorm – und das wirkt sich natürlich auch auf den Unternehmenserfolg aus. Infosys hat sich, obwohl es schon fast 40 Jahre am Markt ist, seine Start-up-Mentalität bewahrt. Auch die Innovationslust ist vergleichsweise hoch: Eine halbe Milliarde US-Dollar wird hier in neue Technologien und Innovationen investiert. Dass ein indisches Unternehmen so erfolgreich ist, ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn in der IT geht es heutzutage nicht mehr ohne das Know-how aus Indien. Durch meine vorherige Tätigkeit war mir die indische Kultur bereits vertraut. Es passt einfach alles sehr gut für mich. Also habe ich zugesagt, als man mir das Angebot gemacht hat.
Im November 2019 haben Sie das neue Technologie- und Innovationszentrum von Infosys im „Fürst und Friedrich“ an der Friedrichstraße bezogen. Was soll auf dieser Fläche in Zukunft passieren?
Die erste Säule hier am neuen Düsseldorfer Standort ist das Projektgeschäft. Dabei geht es neben klassischen IT-Services um Themen wie Künstliche Intelligenz, Big Data oder Hybrid Cloud. Ebenso um neue Fließbandtechnologien für Kunden aus dem Industrie- und Automobilbereich, um Smart-City-Konzepte für den Public Sector und um viele weitere IT-Innovationen. Das zweite Standbein sind Trainings und Schulungen. Als drittes bieten wir Exhibitions und Showcases an, um Kunden zu zeigen, wie sie IT für ihre Zwecke einsetzen können. Ein Beispiel, das ich persönlich sehr spannend finde, ist eine Software zur Messung von Gehirnströmen. Diese Technologie könnten etwa bewegungseingeschränkte Menschen eines Tages zur Steuerung ihres Rollstuhls nutzen. Solche Innovationen lernen unsere Kunden gleich hier vor Ort kennen.
„INFOSYS HAT SICH, OBWOHL ES SCHON FAST 40 JAHRE AM MARKT IST, SEINE START-UP-MENTALITÄT BEWAHRT.“
Wie ist bisher die Resonanz seitens Experten und Hochschulabsolventen, bei Infosys am Düsseldorfer Standort einzusteigen?
Wir haben hier auf etwa 5.000 Quadratmetern Platz für 300 Beschäftigte und wir sind bereits zur Hälfte ausgebucht. Das ist für die wenigen Monate, die wir erst hier sind, eine tolle Resonanz. Wir stehen im engen Austausch mit der Heinrich-Heine-Universität, der Hochschule Düsseldorf und anderen Hochschulen in der Umgebung, um weitere engagierte Kräfte zu gewinnen.
Die COVID-19 Pandemie erschütterte die Weltwirtschaft nur wenige Monate nach der Eröffnung des Düsseldorfer Standorts. Wie erleben Sie die Krise und welche Auswirkungen machen sich bemerkbar?
Von Big Data bis Künstliche Intelligenz: Im Technologie- und Innovationszentrum von Infosys präsentiert Andrea Hendrickx mit ihrem Team IT-Lösungen zum Ausprobieren.
Das Corona-Virus stellt Unternehmen und ganze Branchen weltweit vor eine beispiellose Herausforderung, die wir so bisher nicht kannten. Auch wir mussten schnell reagieren und uns an die neuen Umstände anpassen, etwa durch mobiles Arbeiten – der Schutz der Mitarbeiter, Kunden und Partner steht neben dem Aufrechterhalten des Betriebs an oberster Stelle. Die Krise birgt allerdings auch Potenzial, insbesondere in Sachen Digitalisierung. Gerade in Deutschland stehen viele Unternehmen noch am Anfang ihrer digitalen Transformation und müssen nun schnell umdenken, Strategien entwickeln und digitale Technologien einführen, um in der „neuen Normalität“ wettbewerbsfähig zu sein. Damit einher geht das notwendige „Upskilling“ der Mitarbeiter, das heißt die Belegschaft muss im Umgang mit neuen Technologien wie Robot Process Automation, künstlicher Intelligenz, Machine Learning, Cloud Computing etc. regelmäßig weitergebildet werden. Dies gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für den öffentlichen Bereich wie Behörden oder auch Schulen und Universitäten.
Was ist Ihr Eindruck von der indischen Arbeitsmentalität? Und inwiefern ergänzt sie sich womöglich gut mit der deutschen?
Ich glaube, wir bringen hier das Beste von zwei Nationen zusammen. Deutschland ist ja bekannt für seine Gründlichkeit. Die macht sich oft noch neun Stellen hinter dem Komma bemerkbar (lacht)! Unternehmen aus Indien sind bekannt für ihren ausgeprägten Ehrgeiz und für Qualität. Zusätzlich bringen viele indische Unternehmer und Angestellte einen sehr großen Elan, eine Agilität und eine Lebensfreude mit – Dinge, die uns hier in Deutschland leider manchmal fehlen …
Sie haben Wirtschaftswissenschaften studiert. Wie sind Sie zur IT gekommen?
Mein erster Job nach dem Studium war in der Versicherungsbranche. Schon hier fielen IT-Projekte in meinen Aufgabenbereich. Von dort bin ich in die Unternehmensberatung gegangen. So fing alles an. Viel Kalkül oder Planung steckte nicht dahinter, um ehrlich zu sein. Meine erste Stelle war die einzige, um die ich mich beworben habe, danach wurde ich jeweils immer gefragt: Willst du diese oder jene Aufgabe übernehmen? Das war natürlich eine sehr komfortable Situation. Auch heute noch ist es so: Nur wenn ich wirklich das sichere Gefühl habe, dass es passt, sage ich „ja“.
Würden Sie sich also eher als emotionalen Menschen bezeichnen?
Ich bin ein Zahlenmensch und ich bin eine Frau – das ist doch eine gute Kombination, oder? IT ohne Emotionen funktioniert ja auch gar nicht mehr: Früher ging es um Bits und Bytes – heute wollen Kunden Kauferlebnisse, heute diskutieren wir über User friendliness und ähnliche Dinge. Hier spielen also emotionale Faktoren eine ganz große Rolle.
Welche Themen liegen Ihnen neben Ihrem Beruf am Herzen?
Medizinische Themen interessieren mich sehr. Ich habe eine Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht, aber die amtliche Zulassung muss durch meine neue Position nun erst einmal warten. Eine Zeitlang habe ich die Patenschaft übernommen für ein Kind in Ecuador, aktuell für eine Familie in Bangladesch. Sobald die Zeit es erlaubt, werde ich sie auch besuchen. Darüber hinaus habe ich mich früher selbst aktiv im Katastrophenschutz bei der Hilfsorganisation ADRA engagiert, heute kann ich sie aus zeitlichen Gründen leider nur noch monetär unterstützen. Des Weiteren bin ich Waldpatin beim Naturschutzbund und unterstütze die Pflanzung von Bäumen auch in Ruanda und Äthiopien. Ach so, und eine Sammelleidenschaft habe ich auch: Ich sammle medizinische Laser.
Das müssen Sie erklären!
Das sind Laser, die man zum Beispiel einsetzen kann, um Tattoos zu entfernen oder Narben zu mildern. Ich weiß, das klingt sehr speziell, aber die Möglichkeiten der medizinischen Lasertechnolgie begeistern mich. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind gerne Star Wars gesehen habe … In der Eifel, wo ich lebe, habe ich eine kleine Praxis für Laserbehandlungen eingerichtet, aber das ist ein Projekt für einen hoffentlich unruhigen „Ruhestand“. Jetzt freue ich mich erst einmal auf meine neuen Aufgaben bei Infosys! •
FACTS AND FIGURES
Infosys ist ein weltweit tätiges IT-Unternehmen mit fast 250.000 Beschäftigten. Es wurde 1981 von sieben Informatikern gegründet und hat seinen Hauptsitz in Bangalore (Indien). In Deutschland war die Firma bisher an sechs Standorten und über 30 Kundenlokationen aktiv, u. a. in Berlin, Erlangen, Frankfurt, München, Stuttgart und Walldorf. Im November 2019 eröffnete sie in Düsseldorf ein neues Technologie- und Innovationszentrum im „Fürst und Friedrich“ an der Friedrichstraße. Unterstützt und betreut wurde sie dabei von der Wirtschaftsförderung Düsseldorf.
Words: Elena Winter
Pictures: Melanie Zanin
"GOOD COMMUNICATION IS THE ORDER OF THE DAY "
Die Marke Breuninger steht seit 140 Jahren für hochwertige Mode. Im Düsseldorfer Kö-Bogen ist sie seit 2013 im zweitgrößten Flagship Store Deutschlands zu erleben. Andreas Rebbelmund, der Geschäftsführer dort, sprach mit VIVID-Herausgeber Rainer Kunst bei einer Joggingrunde über Leadership, Multichannel-Strategien und persönliche Learnings während der Corona-Zeit.
Kunst trifft Andreas Rebbelmund
Die Marke Breuninger steht seit 140 Jahren für hochwertige Mode. Im Düsseldorfer Kö-Bogen ist sie seit 2013 im zweitgrößten Flagship Store Deutschlands zu erleben. Andreas Rebbelmund, der Geschäftsführer dort, sprach mit VIVID-Herausgeber Rainer Kunst bei einer Joggingrunde über Leadership, Multichannel-Strategien und persönliche Learnings während der Corona-Zeit.
Left: Name Rainer Kunst Job Publisher of VIVID - Right: Name Andreas Rebbelmund Job Managing director Flagship store Düsseldorf Company Breuninger
Die Corona-Pandemie hat auch den Einzelhandel schwer getroffen. Ende März 2020 musste ebenso Breuninger die Geschäfte für mehrere Wochen schließen. Wie empfindest Du persönlich diese besondere Zeit?
Es ist eine unwirkliche Zeit, irgendwie skurril. Aber man lernt doch ganz schnell sich damit auseinanderzusetzen, weil es weitergehen muss. Und das haben wir bei uns im Breuninger-Team dann auch relativ schnell gemacht. Ich persönlich habe diese Situation in ihrem Ausmaß so nicht erwartet und nicht geglaubt, wie lange wir uns damit beschäftigen müssen. Aber wie gesagt: Wir haben gelernt, uns damit auseinanderzusetzen.
„UNSERE MITARBEITER SIND UNSER WICHTIGSTES UND WERTVOLLSTES GUT. DAS HAT SICH GERADE IN DER LOCKDOWN PHASE GEZEIGT.“
Leadership ist derzeit besonders gefragt in den Unternehmen. Wie holst Du als Führungskraft Deine Mitarbeiter dabei ab?
Ich glaube, gute Kommunikation ist das Gebot der Stunde. Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes und wertvollstes Gut. Das hat sich gerade in der Lockdown-Phase gezeigt, als viele ja im Homeoffice gearbeitet haben. Wir mussten schnell reagieren, agil sein und uns neue Dinge einfallen lassen. Wir haben zum Beispiel eine Corona-Hotline für die Beschäftigten eingerichtet, wir haben WhatsApp-Gruppen in unseren Teams, um Informationen schnell zu verbreiten. Als gute Führungskraft muss man besonders jetzt Transparenz zeigen gegenüber den Mitarbeitern und nah an ihnen dran sein. Bei Breuninger leben wir von positiven Emotionen und die in dieser besonderen Situation aufrechtzuerhalten – das nenne ich Leadership.
Wie war das nach dem Lockdown genau, als Ihr Euer Flagship Store wiedereröffnet habt?
Tag 1 war ja mit großen Beschränkungen verbunden: Von den 15.000 Quadratmetern Verkaufsfläche durften wir nur 800 Quadratmeter öffnen. Auch da ist wieder Agilität gefragt: Welche Bereiche genau sollen geöffnet werden? Wie viele Menschen dürfen ins Haus kommen? etc. Das Wichtigste in dieser Phase war es, Präsenz zu zeigen und klar zu machen: „Wir sind wieder da.“
„DAS WICHTIGSTE IN DIESER PHASE WAR ES PRÄSENZ ZU ZEIGEN UND KLAR ZU MACHEN: WIR SIND WIEDER DA.“
Breuninger war schon vorher im Hinblick auf Multichannel-Marketing gut aufgestellt. Hat sich das in der Pandemie-Situation bemerkbar gemacht?
Auf jeden Fall! Unsere Online-Kanäle haben der Marke Breuninger und auch dem stationären Handel im Nachgang sehr geholfen, vor allem während des Lockdowns. Weil sich unsere Kunden auch währenddessen positiv mit der Marke auseinandersetzen konnten. Mit vielen Kunden standen und stehen wir auch über Facetime und die Breuninger App in Kontakt. Das soll aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Besucherfrequenz in unseren Stores zurückgegangen ist. Sie nimmt nun wieder leicht zu, aber es ist weniger als vor Corona. Kunden kommen nun auch viel zielgerichteter zum Einkaufen und sie flanieren weniger, lassen sich weniger treiben. Man spürt die Unsicherheit noch.
Mit welchen Formaten und Kanälen wollt Ihr in den kommenden Monaten Eure Kunden erreichen?
Grundsätzlich arbeiten wir stark über unsere Breuninger Card. Wir haben weiterhin new arrivals und die kommunizieren wir selbstverständlich auch. Aber natürlich leben wir stark von Emotionen und es ist wichtig, sich Gedanken zu machen, wie man diese Emotionen trotz der Situation weiter an die Kunden vermitteln kann. Zukünftige Formate dafür müssen einfach ein bisschen anders aussehen, sie müssen vielschichtiger sein. Für den Herbst und Winter 2020 planen wir zum Beispiel kleinere Veranstaltungsformate, um unseren Kunden ein Stück Normalität und Sicherheit zurückzugeben.
Welche Learnings ziehst Du persönlich aus den letzten Monaten?
Wir sind in dieser Pandemie-Situation und wir müssen uns daran gewöhnen und uns damit auseinandersetzen – das ist das größte Learning für mich. Es ist sehr hilfreich, dass wir ein Multi-Channel-Unternehmen sind, denn das hält unsere Marke im Gespräch, sowohl betriebswirtschaftlich als auch imagemäßig. Zudem hat sich bestätigt, dass Kommunikation das höchste Gut ist, das wir haben. Vor allem die Kommunikation zu unseren Teams. Das erfordert auch Stabilität, dass man mit seinen Teams mitgeht. Und ich habe gelernt, dass man sich neu ausprobieren muss – schnell werden, agil sein – ohne zu wissen, ob die neuen Wege wirklich funktionieren werden.
Das alles fordert Dich als Führungskraft sehr stark. Woher holst Du Dir die Kraft und Energie dafür?
Ich mache zum Beispiel viel Sport. Drei Mal wöchentlich gehe ich laufen – schon um 6 Uhr morgens. Und ich habe vor kurzem angefangen Golf zu spielen. Das hilft mir sicherlich auch dabei, in der aktuellen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren.
„ICH BRENNE FÜR DÜSSELDORF. ICH MAG DIE GRÖSSE UND ZENTRALITÄT DIESER STADT.“
Wünschst Du Dir seitens der Stadt vielleicht bestimmte Aktionen, die den Handel unterstützen?
Von der Stadt würde ich mir wünschen, dass sie dem Handel und der Gastronomie noch mehr entgegenkommt. Indem sie vielleicht zum Beispiel den ein oder anderen Sonntag in der Vorweihnachtszeit für den Verkauf öffnet. Das würde auch dem Kunden mehr Sicherheit geben, weil es die Besuchsfrequenzen in der Stadt entzerrt und es würde mehr Umsätze für die Unternehmen bedeuten.
Was unterscheidet Düsseldorf von anderen Städten, in denen Du gelebt hast?
Ich komme ursprünglich aus dem Ruhrgebiet und bin vor acht Jahren für den Job nach Düsseldorf gezogen. Ich habe schon in anderen schönen Städten gelebt, aber ich muss sagen: So schnell kriegt man mich nicht mehr weg aus Düsseldorf. Ich brenne für Düsseldorf. Ich mag die Größe und Zentralität dieser Stadt. Man ist sehr offen und man lernt sich schnell kennen – die rheinische Mentalität ist der des Ruhrgebiets sehr ähnlich, finde ich. Wir fühlen uns als Familie hier pudelwohl. •
ANDREAS REBBELMUND
• Since 2013: Managing Director Breuninger Flagship Store Düsseldorf; since 2008: working for Breuninger
• 2004 -2008: Purchasing, sales, marketing and personnel manager, Prokura Behrens & Haltermann GmbH & Co.KG, Itzehoe
• 1995-2004: Konen Bekleidungshaus KG, Munich, lastly as purchasing manager (boys- and menswear) and Marketing Manager, previously Coordination Central Purchasing Menswear, Assistant to the Purchasing and Sales Management
• Before 1995: Sales – sales representative; Sales – office service for the Bäumler Group
• Personal passions: Diving, skiing, running, fitness training, Kite surfing
ABOUT BREUNINGER
Das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen Breuninger wurde 1881 gegründet und zählt heute zu den führenden Multichannel-Department-Stores in Europa. Mit einer exklusiven Auswahl an internationalen Designermarken und ausgesuchten Newcomer Brands setzt Breuninger hohe Maßstäbe in den Bereichen Fashion, Accessoires und Schuhe, sowie Beauty, Sport und Home & Living. Im Breuninger Flagship Store Düsseldorf im Kö-Bogen inszeniert man seit 2013 internationale Marken auf über 15.000 Quadratmetern. Der im Jahr 2008 gestartete Online-Shop www.breuninger.com zählt zu den erfolgreichsten im Premiumsegment.
Words: Tom Corrinth
Pictures: Frank Beer
WHY DÜSSELDORF? CHRISTIN SCHMIDTFRERICK
Aufgewachsen in einem 900-Seelen-Dorf im norddeutschen Emsland, brachte Christin Schmidtfrerick im Jahr 2018 ein Praktikum zu Saatchi & Saatchi nach Düsseldorf. Weil die Werbeagentur ihr im Anschluss ein tolles Jobangebot machte, blieb Schmidtfrerick ihrer geliebten Wahlheimat treu. Als Talent Manager sorgt die heute 24-Jährige dafür, dass auch andere junge Menschen sich für Düsseldorf begeistern – unter anderem bei der Initiative „Beyond Königsallee“.
Aufgewachsen in einem 900-Seelen-Dorf im norddeutschen Emsland, brachte Christin Schmidtfrerick im Jahr 2018 ein Praktikum zu Saatchi & Saatchi nach Düsseldorf. Weil die Werbeagentur ihr im Anschluss ein tolles Jobangebot machte, blieb Schmidtfrerick ihrer geliebten Wahlheimat treu. Als Talent Manager sorgt die heute 24-Jährige dafür, dass auch andere junge Menschen sich für Düsseldorf begeistern – unter anderem bei der Initiative „Beyond Königsallee“.
Mein Lieblingsort zum Entspannen?
Ich wohne direkt am Grafenberger Wald. Als „Dorfkind“ hat der mich direkt beim ersten Besuch total begeistert. Dort gehe ich supergern spazieren oder laufen. Den Zoopark mag ich auch sehr gerne.
Mein Lieblingsort zum Essen?
Mein Lieblingsitaliener ist „La Luce Due“ in Flingern, die haben superleckere italienische Küche und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Kaffee und Kuchen genieße ich gerne im Café Hüftgold in Flingern. Und für ein Alt nach Feierabend ist die Brauerei Kürzer in der Altstadt mein Favorit – dort mag ich die gute Stimmung und die coolen Leute.
Mein Lieblingsort für Kultur?
Das Theater an der Kö gefällt mir sehr. Beeindruckend finde ich auch die Tonhalle. Wenn man die von außen betrachtet, würde man nicht unbedingt diese außergewöhnliche Atmosphäre drinnen vermuten.
Mein absoluter Insidertipp für Düsseldorf?
Wenn ich Freunde aus der Heimat zu Besuch habe, gehe ich mit ihnen gerne in die Rooftop-Bar im 25hours. Und wenn man Wein mag, ist die Weinbar Eiskeller ein toller Ort. •
A LIFE AT THE TRADE FAIR
Fast vier Jahrzehnte hat Werner M. Dornscheidt die Messe Düsseldorf voller Leidenschaft mitgeprägt – zuletzt als Vorsitzender der Geschäftsführung. Im Interview mit VIVID spricht er über die wichtigsten Errungenschaften dieser Zeit, seine Beziehung zur Stadt – und was man eigentlich als Honoralkonsul von Mexiko so macht.
Fast vier Jahrzehnte hat Werner M. Dornscheidt die Messe Düsseldorf voller Leidenschaft mitgeprägt – zuletzt als Vorsitzender der Geschäftsführung. Im Interview mit VIVID spricht er über die wichtigsten Errungenschaften dieser Zeit, seine Beziehung zur Stadt – und was man eigentlich als Honoralkonsul von Mexiko so macht.
Beeindruckende 37 Jahre haben Sie für die Messe Düsseldorf gearbeitet. Wie geht es Ihnen nun ohne Messe?
Schauen Sie sich die Messe Düsseldorf an. Ich bin froh, dass ich hierfür einen Beitrag leisten durfte. Und dass ich ‚mein‘ Unternehmen in besten Händen weiß. Mit ihrer langjährigen Messeerfahrung ist die „neue alte“ Geschäftsführung aus Wolfram N. Diener, Bernhard J. Stempfle und Erhard Wienkamp das ideale Trio, um die Messe Düsseldorf durch die Corona-Krise zu führen und erfolgreich für die Zukunft zu positionieren. Da kann ich jetzt auch guten Gewissens und ganz beruhigt meinen Ruhestand genießen. Ich bin ja Honorarkonsul von Mexiko und werde dieses Ehrenamt auch künftig ausüben. Im Honorarkonsulat im Erdgeschoss der Messe Düsseldorf. So bleibe ich dem Unternehmen zumindest ein wenig nah.
„ICH BIN FROH, DASS ICH HIERFÜR EINEN BEITRAG LEISTEN DURFTE.“
Seit 2006 sind Sie Honorarkonsul von Mexiko. Was macht man in dieser Position eigentlich genau – können Sie Beispiele nennen?
Das ist auf jeden Fall eine Tätigkeit, die man nicht unterschätzen darf. Manchmal haben wir zu den Dienstzeiten 20 Personen hier stehen, die etwas brauchen. Zum Beispiel eine mexikanische Mutter von vier Kindern, die in Deutschland niemanden als Hilfe hat – und eines ihrer Kinder war schwer krank. Wir haben dann Familien gefunden, die die anderen Kinder ehrenamtlich aufgenommen haben, solange sie sich im Krankenhaus kümmern musste.
Eine Ihrer Errungenschaften ist, dass die Messe Düsseldorf immer internationaler geworden ist. Wie haben Sie das genau erreicht? Und was bedeutet diese zunehmende Internationalisierung für die Stadt?
Ich bin stolz darauf, dass sich die Portfolios weiterentwickelt haben, sich die Zahl der Veranstaltungen allein in den größten internationalen Portfolios mehr als verdoppelt hat. Dass wir internationaler geworden sind. Im Maschinenbau zum Beispiel kommen fast 80 Prozent unserer Kunden aus dem Ausland. Grund dafür ist sicherlich auch der starke Servicegedanke, mit dem das gesamte Team jeden Tag an die Arbeit geht und der mir persönlich immer sehr wichtig war. Und natürlich die Ableger unserer Weltleitmessen rund um den Globus – mit Ansprechpartner vor Ort: Heute hat die Messe Düsseldorf ein globales Netzwerk aus 77 Auslandsvertretungen, darunter 7 Tochtergesellschaften, in 141 Ländern. Das Düsseldorfer Messe-, Kongress- und Eventgeschäft wirkt sich positiv auf die Stadt aus. Einer Studie des ifo-Instituts zufolge bringt es durchschnittlich steuerliche Mehreinnahmen von 36,3 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommen Kaufkrafteffekte von 1,66 Milliarden Euro und 16.664 Jobs, die durch die Düsseldorfer Messe- und Kongressmacher und ihre Veranstaltungen in der Region gesichert werden.
Am 1. Juli 2020 trat Wolfram N. Diener (rechts im Bild) die Nach-folge von Werner M. Dornscheidt als Messechef an.
„ES BRAUCHT LANGFRISTIGE INVESTITIONEN, EINE KLUGE INFRASTRUKTUR UND EIN ATTRAKTIVES DIENSTLEISTUNGSANGEBOT.“
Ein weiterer Schwerpunkt Ihrer Arbeit war die Digitalisierung des Messegeschäfts. Warum ist das so wichtig? Und wie kann diese Strategie die aktuellen Herausforderungen durch Corona abfedern?
Das Thema ist ja nun heutzutage unumgänglich und ich bin froh, dass wir bei der Messe Düsseldorf schon früh damit angefangen haben. Interne Abläufe und Prozesse können besser und effizienter gestaltet werden. Vor allem aber geht es um die Kundenbeziehung und die Steigerung des Nutzens einer Messeteilnahme. Heute können bspw. Aussteller über ein Online Order System im Vorfeld der Messen aus einem breiten Angebot ganz gezielt alle relevanten Services für ihren Messauftritt buchen – von der passenden Anzahl von Steckdosen bis hin zu fast kompletten Messeständen. Und mit digitalen Services wie Matchmaking können sich Besucher bereits vor ihrem Aufenthalt in Düsseldorf individuell die relevantesten Aussteller herausfiltern und Termine mit diesen vereinbaren. Das ist doch eine tolle Sache und hilft auch in schwierigen Zeiten wie Corona: Weil Aussteller und Besucher sich rundum begleitet fühlen.
Sie sind Düsseldorfer durch und durch. Was bedeutet diese Stadt für Sie und was macht sie so besonders?
Ich liebe diese Stadt. Das liegt aber vor allem an den Menschen, die ich hier kennenlernen durfte und die ich sehr schätze. Sie müssen mit netten Menschen zusammen sein, dann ist die Welt schon ziemlich in Ordnung.
Düsseldorf hat sich wirtschaftlich stark entwickelt in den letzten Jahren. Was braucht es in Ihren Augen, damit das auch so weitergeht?
Natürlich eine starke Messe! Nein, Scherz beiseite. Aber so ganz unterschiedlich sind die Erfolgsfaktoren zwischen Messe und Stadt gar nicht: Es braucht langfristige Investitionen, eine kluge Infrastruktur und ein attraktives Dienstleistungsangebot.
Dürfen wir erfahren, in welche Aktivitäten und Hobbies Sie zukünftig sonst noch Energie stecken werden?
Ich möchte mich um meine Enkelkinder kümmern und mit meiner Frau schöne Städtetouren unternehmen. Und ich würde gern etwas für meine Fitness tun, denn dazu bin ich nicht wirklich gekommen in der Zeit, in der ich beruflich so eingebunden war. Jetzt ist mal Gelegenheit, am Meer spazieren zu gehen, und ich muss auch endlich 10 Kilo abnehmen. Ein Hobby? Ich mag Füller. 34 sitzen bei mir hübsch nebeneinander im Schrank. Vielleicht kommt jetzt noch der ein oder andere dazu. •
WERNER M. DORNSCHEIDT
• from 01.01.2004 to 30.06.2020: Chairman of the Board of Management of Messe Düsseldorf GmbH, working for the company for almost 37 years
• since 2006: Honorary Consul of Mexico
Most important achievements at Messe Düsseldorf:
• more internationality: e.g. in 2004, 65 foreign representatives in 104 countries, currently 77 foreign representatives in 141 countries
• Pioneer of the digital trade fair: Online presentation for exhibitors on 365 days
• Co-initiator of the SAVE FOOD initiative to combat food waste
Words: Tom Corrinth
Pictures: PR