Außen Understatement, innen Innovation

New Work ist nicht nur ein Thema für die Kreativbranche. Der Duisburger Metallverarbeitungs-Konzern ELG hat sein Start-up Remetal im Düsseldorfer Medienhafen implementiert.

Beim Get-together nach der Diskussion steht das Networking im Fokus.

Immer mehr Start-ups entwickeln sich aus klassischen Unternehmen. Und immer mehr große Konzerne öffnen sich für Neues Arbeiten. „Jedes Unternehmen weiß, dass es etwas tun muss, aber meistens nicht genau, wie“, sagt Helge Barthelmes von citizenoffice, dem Fachplaner für moderne Arbeitswelten. „Wir begegnen häufig dem Vorurteil, dass New Work eigentlich nichts anderes als eine Umschreibung für ein ‚schickes’ Großraumbüro ist“, so der Experte. Zu agilen Arbeitsformen gehören aber vor allem neue Ansätze, Dinge zu denken und Prozesse aufzustellen, abhängig davon, mit welchen Themen sich Unternehmen beschäftigen. Dabei sei diese Transformation für ein gestandenes und damit weniger flexibles Unternehmen viel schwieriger als für „junge Wilde“ ohne schweren Rucksack aus Gedanken und Ängsten, so der Experte für moderne Arbeitswelten: „Wir setzen heute Multi-Space-Konzepte um, die den Mitarbeitern je nach Bedarf verschiedene Arbeitsumgebungen sowohl zur individuellen und konzentrierten Arbeit als auch für den Austausch im Team bieten.“

Die Arena bietet farbenfrohen Raum für Meetings, Schulungen oder eine entspannte Mittagspause.

Die Arena bietet farbenfrohen Raum für Meetings, Schulungen oder eine entspannte Mittagspause.

Das Venture Remetal will das traditionelle Geschäft mit dem Schrott revolutionieren. Über das Online-Portal finden Schrottbesitzer unabhängig von Menge, Qualität und Ort Abnehmer für ihre Altmetalle. Gemeinsam mit einem international geprägten Team aus erfahrenen Gründern, Rohstoffexperten und Millenials will Remetal die Schrottbranche so grundlegend verändern. Entstanden ist das Start-up aus der Innovations-Unit EIE Services des Duisburger Konzerns ELG Haniel bei „Schacht One“ auf Zeche Zollverein in Essen, Wachstum und der Wunsch nach Veränderung zogen Geschäftsführer und Gründer Florian Kriependorf schließlich nach Düsseldorf – in das kreative Umfeld des Medienhafens. Die industrielle Anmutung des Gebäudes in der Kaistraße 11, eine ehemalige Lagerhalle für den Hafenbetrieb mit Laderampe, passte perfekt zum Business-Modell des mobilen Schrottplatzes.

Ziel war die sinnvolle Vernetzung der einzelnen Arbeitsbereiche zum Austausch bei Projekten. „Die Inneinrichtung ist eine Spielwiese für Start-ups. Eine multifunktionale Nutzung und kommunikatives Miteinander standen im Mittelpunkt“, ergänzt Innenarchitektin Dagmar Engels-Teriet. Es entstanden flexibel gestaltete Workspaces und offene Büros für unterschiedliche Bedürfnisse. Open Spaces und Gruppenbüros sowie multifunktionale Räume für interdisziplinäre Nutzung, Think Tanks für Gespräche in kleinen Gruppen und Rückzugsräume für Telefonate.

Das Herz der Räumlichkeiten bilden offene Bereiche für Kommunikation wie die überdimensional große Küche mit Essbereich, die auch als Meetingraum genutzt werden kann. Eine Lounge-Arena mit treppenförmigen Sitzen bietet eine hohe Aufenthaltsqualität für Vorträge, größere Veranstaltungen, Schulungen, Meetings und Get-togethers. „Solche Marktplätze bedarf es, um die Kommunikation zu steigern. Umso schöner, wenn diese Flächen von den Mitarbeitern entsprechend genutzt werden“, sagt Helge Barthelmes. Kräftige Farben wie Grün, Rot und Orange bilden ein spannendes Miteinander mit Materialien wie Naturholz, Beton und Stahl. Ornamentale Bodenbeläge und florale Tapeten kontrastieren zu einem coolen Betonboden und weißen Wänden. Großformatige Fotos zeigen Elemente aus dem Schrotthandel, die ganze Bandbreite von der Hüftgelenkprothese über industrielle Zahnräder bis hin zum Hochofen. Und: Hin und wieder verirrt sich auch schon einmal ein angeliefertes Schrottelement, welches wie eine Skulptur im Eingangsbereich platziert wird. •

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Citizenoffice

Das Unternehmen entwickelt Konzepte für die moderne Arbeitswelt, die die Produktivität, Motivation und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens fördern. > www.citizenoffice.de

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Florian Kriependorf

Mit seinem Unternehmen Remetal zog Gründer und CEO Florian Kriependorf aus dem Innovations-Hub „Schacht One“ in der Essener Zeche Zollverein in den Medienhafen – und setzt hier auf den wertvollen Austausch mit branchenfremden Start-ups als Mitmieter.

Gegründet: 2017 EIE Services 
(Remetal ist bisher noch eine Marke der EIE)
Mitarbeiter: 32
Adresse: Kaistraße 11, 40221 Düsseldorf
Fläche: 250 qm
Mitmieter: EIE Services, Foxbase, 
Yard, Kohldampf, Poligy, Printfinity

www.remetal.de


Autorin: Karolina Landowski


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VIVID 03 | 2019

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